Die Idee

Im November 2020 wurde das Projekt „Digitallabor“, gefördert durch „Demokratie leben!“ und dem deutschen Kinderhilfswerk, ins Leben gerufen.  Die Personalkosten für die Betreuerin des Projektes wurden 2021 über die Integrationspauschale finanziert. Ziel war es, allen Schüler:innen eine geeignete Internetverbindung und die erforderliche Hard- und Software bereitzustellen. So konnten Schüler:innen, denen zu Hause nicht hinreichende Ressourcen zu Verfügung stehen, im Fall von Fernunterricht oder bei häuslichen Projektarbeiten, eigenständige Recherche- und themenspezifische Ausarbeitungen ermöglicht werden. Ungefähr 90 % der Schüler:innen, die das Digitallabor nutzten, haben einen Migrationshintergrund.

Zwei wichtige Gründe haben uns dazu bewegt, das Folgeprojekt „ICH-Labor“ auf den Weg zu bringen: Zum Einen ist uns aufgefallen, dass den Kindern die Erfahrung des eigenständigen Lernens fehlt. Die Lehrenden geben den Schüler: innen im klassischen Frontalunterricht die entsprechende Einführung ins Thema und sagen dann, was konkret getan werden soll. Eigenverantwortliches Lernen nimmt aber mit steigendem Schulalter einen immer größeren Platz ein. Dies kann jedoch nur realisiert werden, wenn auch nach Schulschluss die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen und die Eltern erklärend unterstützen können, was aber aufgrund von Sprachbarrieren, sozialer Verhältnisse oder aufgrund starker beruflicher Belastung oftmals nicht möglich ist.

Zum Anderen sind da die Aussagen der Kinder:

„Und wo sollen wir dann hingehen, um Hilfe zu bekommen?“

„Ich war doch gerade so gut in der Schule!“

„Bei euch hat aber keiner gelacht, wenn mein Satz nicht grammatisch richtig war.“

„Zu Hause haben wir nicht genügend Platz/ Ruhe, um zusammen Hausaufgaben zu machen.“

Daher wollen wir mit dem „ICH- Labor“ ein Angebot für diese Kinder und Jugendliche und indirekt damit auch für deren Eltern schaffen unter den drei Schlagworten:

I – Integration

C – Chancengleichheit

H – Hilfe bei Corona-Lernrückständen